blaupause
ich führe 1,2,3,4 tagebücher und benutze mindestens 3 nicks08.12.04
ich kann mich an meinen eigenen worten berauschen ~ ich
schäme mich meines narzissmus' ~ nachdem ich meine zähne
geputzt habe, lege ich meine kette um, damit ich nicht
vergesse, daß ich meine zähne geputzt habe ~ nachdem ich
sex hatte, fühle ich mich schuldig, weil ich nicht weiß, ob
meine nuit ein "nachspiel" erwartet ~ und worin das
bestehen könnte ~ ich habe angst davor, ihren ansprüchen
nicht genügt zu haben ~ ich habe angst davor, die kontrolle
über meine schließmuskeln zu verlieren ~ ich kann mich
hinter meinen masken nicht mehr finden ~ ich bin großzügig,
wenn ich mir großzügigkeit leisten kann ~ ich habe einen
hang zur maßlosigkeit ~ ich bin meistens deshalb maßlos,
weil meine maßlosigkeit mich demütigt ~ ich verachte mich,
weil ich mich lieber in illusionen verliere ~ ich verachte
mich ob meiner schwachheit ~ schwachheit ist menschlich ~
ich kann sehr nett sein ~ bis zur selbstverleugnung ~ ich
hasse es, wenn ich vor einem menschen krieche ~ ich werde
als nett und stark empfunden ~ ich kann menschen glauben
machen, daß ich stark sei ~ ich verachte mich für meine
feigheit ~ ich verhalte mich, als sei ich ein trotziges
kind ~ ich weiß, wie man kaliumzyanid zu hause herstellen
kann ~ ich kann triacetotriphenon herstellen ~ und anfos ~
und schwarzpulver ~ tnt möglicherweise ~ und ich weiß, wie
man die sachen zündet ~ ich versuche, mit sowas anzugeben ~
und ich weiß, was ein plaid ist ~ ich habe magenprobleme
wenn ich zuviel gegessen habe ~ deshalb ich esse zu oft
zuviel ~ mir wurde die moderation eines suizidforums
angeboten ~ ich lehnte ab ~ ich kann mein mitgefühl
ausschalten wie ein licht ~ mitgefühl ist mittel zur
manipulation ~ ich spende weder für die kinder von perm,
noch für kranke tiere ~ ich bin vegetarier ~ weil die
kinder von perm mich noch weniger berühren ~
ich kenne den politisch korrekten ausdruck für negride
menschen nicht ~ ich glaube, das positive wie negative
eigenschaften unabhängig sind von rasse und hautfarbe und
nationalität ~ nicht jedoch von der weltanschauung ~ ich
mag die unvoreingenommenheit von kindern ~ ich vermeide es,
kinder in die welt zu setzen, denn sie sind so verletzbar ~
ich will nicht verantwortlich sein für das verletzte leben
von kindern ~ ich glaube an das böse im menschen ~ die
strafen für pädosexualität sind zu niedrig ~ der tod ist
keine strafe ~ ich glaube weder an schicksal noch an
vorsehung ~ ich glaube, daß der mensch frei ist ~ freiheit
kann eine form der verdammnis sein ~ ich glaube an zufälle
~
als ich zusah wie ein mensch ausgeweidet wurde, war ich
erstaunt, wie wenig in einem menschen drin ist ~ der
mageninhalt sah wie kartoffelsuppe aus ~ in erbrochenem
sind immer dinge enthalten, die wie möhrchen aussehen ~ die
leiche war ein mann, den niemand vermißte ~ er war erfroren
~ es war ein obdachloser ~ sein aufgeschnittenes hirn war
von faszinierender schönheit ~ das geschah im rahmen einer
lehrstunde in der pathologie ~ es gab ein mädchen, das mit
mir schlafen wollte ~ es war außerordentlich häßlich und
bewahrte seine vollgesogenen monatshygienebinden im schrank
auf ~ wir hatten keinen sex ~ ich hätte aber mit ihr
geschlafen, weil ich höflich bin ~ und weil ich glaube,
daß man das so macht ~ mein körper ist benutzbar ~ ich bin
benutzbar ~ "ich" gibt es nur selten ~
ich leide unter zwängen ~ manchmal kann ich das haus
deswegen nicht verlassen ~ ich würde mir einen oder zwei
finger abhacken, wenn dadurch die zwänge ausgelöscht werden
würden ~ gewalt fasziniert mich ~ blut sowieso ~ meine nuit
und ich wollten uns einen pornographischen film im kino
ansehen ~ er hieß "Baise moi - Fick mich!" ~ der englische
titel war treffender ~ doch den kannten wir nicht ~ er
lautet "Rape me!" ~ der film war beinahe unerträglich ~ ich
fühlte mich hinterher zu schmutzig zum ficken ~ ich
verliere mich oft in mir ~ ich würde mein leben gern ändern
~ in der einen weise ~ oder in der anderen ~ je nach
stimmung ~ ich habe drei jahre in einer wohnung gelebt,
ohne die umzugskartons auszupacken ~ ich war ja nicht
vorhanden ~ ich habe dort oft mein blut vom boden
aufgewischt ~ ich habe seitenlange briefe mit einem
angespitzten streichholz geschrieben, das ich in mein blut
tauchte ~ ich habe gearbeitet, während mein blut durch die
weiße arbeitskleidung sickerte ~ das ist niemals irgendwem
aufgefallen ~ menschen lassen sich bereitwillig mit
floskeln abspeisen ~
ich überprüfe während ich pinkle, anhand der farbe meines
urins, ob ich genügend getrunken habe ~ mein großvater
erstickte am wasser in seinen lungen ~ als ich im
ferienlager war ~ seine lungen füllten sich infolge eines
herzinfarktes mit dem wasser ~ er brauchte mehrere wochen
um zu sterben ~ ich liebte meinen großvater ~ er hat mir
niemals weh getan ~ ich habe niemals um ihn geweint ~ es
ist, als habe es ihn nie gegeben ~ der andere großvater
stammt aus der tschechoslowakei ~ er ist
gesinnungsdeutscher und verehrt hitler ~ er hat schönes,
graues, schweres haar mit einem strammen seitenscheitel ~
meine mutter ging mit einem küchenmesser auf meinen vater
los ~ ich hasse an meinem vater das ich ihn, da er jetzt
alt und gebrechlich ist, nicht hassen kann ~ er ist ein zu
leichtes opfer ~ er und ich sind uns so ähnlich, daß ich
darüber kotzen möchte ~ manchmal , viel zu oft, bin ich er
~ ich will ihn nicht in mir haben ~ ich will ich sein
können ~
ich habe eine zigarette auf dem unterarm meiner nuit
ausgedrückt ~ nicht aus bösartigkeit, sondern weil sie
sagte, sie könne ihren arm nicht spüren ~ sie hatte recht ~
ich habe das mädchen, mit dem ich vorher zusammmen war,
mehrfach geohrfeigt ~ ich wußte es nicht besser ~ ich
bedauere, was geschehen ist ~ ich habe ihm das nie gesagt ~
ich glaube, ich werde einst an krebs sterben ~ ich habe
angst vor mundhöhlenkrebs ~ ich würde lieber an
prostatakrebs sterben, als durch eine op impotent zu werden
~ der schlimmste anblick war der verzweifelte lebenswille
einer frau mit stinkendem unterleibskrebs ~ ich rede mit
anderen gewöhnlich nicht über mich ~
09.12.04
ich bin verführbar ~ von großen augen, schweren stiefeln,
von schmerz, von schwarz ~ schwäche verführt mich zur
stärke ~ ich habe oft angst vor menschenmassen ~ doch ich
kann mich zur gewaltsamkeit entschließen und mir einen weg
durch sie hindurch rammen ~ meine stiefel haben stahlkappen
~ alles ist manchmal, ist vielleicht ~ ich gebe nur selten
versprechen ~ weil ich versprechen einhalte ~ ich staune,
wenn das was ich sage, ernst genommen wird ~ schließlich
benutze ich nur worte ~ und worte sind huren ~ ich male
images mit wasserfarben ~ in schwarz, rot, blau ~ und
manchmal weiß ~ streng geometrische oder horrorimages ~ hat
der gestalttherapeut gesagt ~ manche meiner images machen
mir angst ~
kollegen und ich haben fische in verdünnter säure schwimmen
lassen ~ sie lösten sich während des schwimmens bis zu
einem gewissen grad auf ~ sie verloren ihre farben und
wurden grau ~ bevor sie starben ~ die fische haben nicht
mal geschrien ~ die dummen, kleinen dinger ~ sind einfach
weitergeschwommen, als ob alles wie immer wäre ~ selbst als
ihre augen schon ganz trübe waren ~ wenn das opfer
schweigt, kann es dann täter geben? ~ manchmal male ich
meine fingernägel schwarz an ~ weil mir das manchmal
peinlich ist ~ manchmal auch, weil es einfach so sein muß
und weil schwarz lackierte fingernägel gut sind ~ meine
nuit sagt, sie wäre nicht verwundert, wenn ich bisexuelle
neigungen hätte ~ habe ich aber nicht ~
grauhaarige männer, die mich lüstern ansehen, machen mir
angst ~ grauhaarige männer können nicht anders, als mich
lüstern anzusehen ~ ich glaube, es gibt einen phänotyp, der
kindern den arsch wund und kaputt fickt ~ ich glaube, alle
kinderficker haben graues haar ~ ich weiß nicht, wieso ich
solchen unsinn glaube ~ nicht jeder grauhaarige ist ein
kinderficker ~ ich glaube, mir wird grad schlecht ~ wenn
ich meine haut verbrenne, bis sie tot und beinahe schwarz
ist, könnte ich weinen vor glück ~ nur diese wärme dringt
zu mir durch ~ anderer wärme, menschlicher wärme gestatte
ich das nicht ~ ich will nicht von der wärme eines menschen
abhängig sein ~ ich will nicht, daß ein mensch so tief in
mich eindringt ~
beim sex bin ich nur entspannt, wenn meine hände und meine
füße gebunden sind ~ die fesselung macht meine angst,
erwartungen zu enttäuschen, sinnlos ~ "mr bean" finde ich
zum brüllen komisch ~ schmerzen, die mir im sexuellen spiel
zugefügt werden sind für mich sehr erregend ~ meine nuit
ist nicht im stande, rasierklingen dazu zu verwenden ~ doch
das ist in ordnung, ich könnte ihr diesen gefallen ebenso
wenig tun ~ meine augen schmerzen vom sonnenlicht ~
wintersonne ist die schlimmste sonne ~ ich weiß, was
ein "moonchild" ist ~
depressive und maniker kann ich nicht leiden ~ menschen,
die ihre emotionen "voll zulassen" kann ich nicht leiden ~
sie machen mir angst, weil sie ihre steuerungsfähigkeit in
all der emotionalität verloren haben ~ laustarke betrunkene
machen mir manchmal angst ~ offenstehende schranktüren
ängstigen mich ~ die türen in meiner wohnung stehen immer
offen ~ ich schlafe bei offenem fenster ~ immer ~ ich hörte
meinen nachbarn gern beim poppen zu ~ "Domian" mag ich
nicht ~ ich kann, wenn ich will, von einer sekunde zur
anderen kalt werden ~ ich kann das gefühl reue ausschalten
~ ich kann mich sehr schnell an andauernden schmerz
gewöhnen ~ ich muß immer erst nachsehen, wenn ich gefragt
werde, wann und wo ich geboren wurde ~ ich weiß mein alter
nur ungefähr ~ ich habe ein schlechtes namensgedächtnis ~
ich komme der aufforderung der türklingel nur selten nach ~
ich habe ein klingelzeichen mit den leuten vereinbart, die
ich kenne ~ ich gehe oftmals nicht ans telephon ~ ich
melde mich am telephon niemals mit meinem namen ~ ich bin
nicht im besitz eines mobiltelephones ~ wen sollte ich
anrufen? ~ meine herkunftsfamilie ist mir peinlich ~ mein
nachname ist mir peinlich ~ wenn ich pizza bestelle, gebe
ich immer den namen meiner nuit an ~ ich vermeide den
kontakt zu meinen erzeugern ~ ich lese lieber bücher ~
bücher sind niemals böse ~ bücher bringen keinen schmerz ~
sanftheit macht mir angst, sie ist bedrohlich ~ ich habe
angst vor dem, was danach kommen könnte ~ flüstern macht
mir angst ~ ich weiß nicht warum ~ flüstern macht, das ich
den halt in der welt verliere ~ kaugeräusche erzeugen
starke fluchttendenzen ~ rauchringe sind bedrohlich ~
supermarktchampignons riechen nach sperma, wenn sie
gebraten werden ~ ich kann sie dann nicht essen ~ dicke,
weiße saucen finde ich ekelig ~ ich mache
entspannungsübungen vor dem einschlafen ~ atemgeräusche
sind bedrohlich ~ ich kämpfe gegen das bedürfnis, die
badezimmertür abzuschließen ~ auch, wenn außer mir niemand
da ist ~ ich gewinne gegen meine zwänge ~ manchmal ~ wenn
ich schneller bin als der schwindel und die angst ~
unpünktlichkeit erzeugt unruhe ~ deutbare nähe ist
bedrohlich ~ kavawurzeln sind meine droge ~ es gibt sie
nicht mehr ~ ich vertrage unmengen benzodiazepine ~
neuroleptika haben eine aphrodisische wirkung ~ sex
transportiert keine nähe ~ sex ist körperlich ~ sex ist
eine zu erfüllende aufgabe ~ hinterher ist mir oft kalt und
ich zittere ~ vielleicht deswegen ~ ich würde
an "Flatliner" - experimenten teilnehmen ~ ich trage meine
patientenverfügung immer bei mir ~ ich will unter keinen
umständen reanimiert werden ~ ich kenne meinen zweck nicht
~ ich habe keinen ~ leben ist selbstzweck ~ ich bin zuviel
~ von den falschen dingen ~ ausgeblutet ~ ich danke dir
25.04.2005
+ die dritte reha + ich gehöre noch immer
nicht in die welt
+ wozu auch + ich vermisse die schatten und das schneiden
und das brennen und das bluten und die aufregung beim kauf
neuer klingen und die worte und gedichte und geschichten
die ich damals noch schreiben konnte und ich bin 33 und ich
bin ein helles schwarz und ich bin ein dunkles rot und ich
bin niemals hungrig und ich bin niemals satt + ich bin
niemals ?ein bißchen? und ich habe immer angst und ich
warte noch immer auf meine gelegenheit zur gewaltsamkeit
und auf das realwerden der welt + und ich kann nicht
vertrauen und alles ist kampf + hoffentlich/nicht + das
leben ist mir lästig + es ist nicht meines + ich bin im
traum eines anderen gefangen + ich hoffe, er erwacht bald +
damit meine scheinexistenz enden kann +