blaupause

ich führe 1,2,3,4 tagebücher und benutze mindestens 3 nicks
* ich bin paranoid * ich weiß nicht, was mich ausmacht *
ich habe narben an armen und beinen * die stammen von mir *
ich habe narben am rücken und an einem arm, die nicht von
mir stammen * die größte von denen bekam ich gegen meinen
willen * die beiden anderen wollte ich haben * blut und sex
gehören für mich zusammen * miteinander zu sterben wäre das
größte für mich *
ich bekomme anerkennung für meine intelligenz * ich weiß,
daß andere intelligenz mit wissen verwechseln * ich bin
belesen *ich fülle onlinetests auf persönlichkeitsstörungen
aus und ich fülle onlinepersönlichkeitsinventartests aus
weil ich wissen will, was normal ist * ich weiß, daß es
egal ist, was oder wer man ist, solange man mit sich
zufrieden ist * ich bin manchmal zufrieden mit mir *
stimmungen halten bei mir nicht lange * bis auf die
traurigkeit, die ist irgendwie immer da * hinter allem, als
sei sie der grundton meines lebens * ich mag lange wörter
und habe früher im unterricht mit meinem banknachbarn
wettstreite durchgeführt, deren ziel drin bestand, einen
schachtelsatz zu formulieren, der länger als der des
anderen ist *

da ich weder aus den kliniken rausgeworfen noch die
ambulante therapie durch meine therapeutin beendet wurde,
ist anzunehmen, daß ich irgendwelche defekte habe * ich
habe nicht das gefühl, daß die therapeuten mir helfen,
vielleicht deshalb, weil mir das empfinden fehlt, an
irgendwas zu leiden * ich glaube, das es so ist * wer
keinen hunger hat, kann auch kein sättigungsgefühl
entwickeln * weil ich der therapeutin irgendwas bieten zu
müssen glaube, bewerte ich das, was mir durch den kopf
geht, pausenlos auf seinen wert als symptom * dessen bin
ich eigentlich überdrüssig *

ich habe in paar mal versucht, zu sterben * ich wäre
bestimmt in der lage, zu versuchen, zu leben * aber ich
weiß nicht, wie man das macht * leben ist wie wohnen *
wohnen ist ein verb aber trotzdem keine tätigkeit, nichts
das man "tut" * von mir (oder sagt man durch mich?) häufig
benutzte wörter sind "aber", "und", "das", "vielleicht" *
die farbe grau und ihre metaphern, verursachen beinahe
atemnot * mein leben ist ein "beinahe" * ich rauche zuviel
* mein kaffee ist vielen zu stark * ich mag die
geschmacksrichtung bitter und ich mag dinge, die annähernd
geschmacklos sind. wie reis etwa * ich mag trockenen
rotwein und zimt und manchmal vanille und himbeeren *
tequila trinke ich pur * vodka ebenso * mein vater ist
trockener alkoholiker und glaubt an gott und den nazarener
* wenn ich in den spiegel sehe, sehe ich aus wie er und ich
könnte kotzen *

ich definiere mich über dinge, die ich nicht habe,
andernfalls füge ich ein "aber" an * ich halte mich für
armselig * ich weiß nicht, wieso meine freundin noch bei
mir ist und vermute, daß sie mitleid hat oder verblendet
ist * ich kann menschen täuschen * ich bin gut darin, ihnen
zu erzählen, was sie hören möchten bzw. ihnen das zu sagen,
was sie brauchen * ohne es ernst zu meinen *

ich brauche viel platz um mich herum * ich bin gern allein,
glaube ich * oder brauche ich menschen um mich, die jedoch
soweit weg sein sollten, wie das i.-net es möglich macht?
keine ahnung * ich wünschte, jemand würde mir zu nahe
kommen, damit ich ihn wegprügeln kann * ich hasse werbung
wenn sie laut ist und ich hasse werbeprospekte in denen
selbst der superlativ noch eine steigerung erfährt * mein
narziss beginnt sätze gern mit einem "ich", im imperativ *
mein anderes ego will inexistent sein *

der erwerb von wissen bereitet mir vergnügen * ich fühle
mich deplaziert in diesem leben. es ist, als hätte jemand
mich hier vergessen * ich gehöre nicht hierher * als sei
ich bereits tot * ich weiß, daß dieses fremdsein aus dem
gefühl der überforderung durch eine mir unverständlich welt
herrührt * dieses wissen nützt mir nichts * kein wissen
nützt irgendwas, wenn man unfähig ist, es anzuwenden *

ich wollte mal ein buch schreiben und vielleicht mache ich
das noch. das manuskript existiert bereits und so schlecht
wie die anderen bin ich allemal * ich glaube, daß die
suche, das bedürfnis nach zuwendung zu oft mit der
vokabel "attentionwhore" verwechselt wird * mir fehlt eine
definition für selbstmitleid * ich bin oft ungeduldig * ich
kann dummheit nicht ausstehen, befürchte jedoch
gleichzeitig, selbst zu den dummen zu gehören * ich halte
genaueren überprüfungen nicht stand * ich bin besser darin,
theorien zu entwickeln, als praktisch etwas zu tun * dafür
treffen meine theorien oft in schwarze *

jedes "ich bin" ist eigentlich eine lüge und es müßte "ich
bin vielleicht" heißen * ich kann schönwichser und H&M-
tusies nicht ausstehen * ich wundere mich darüber, das
derart oberflächliche menschen im leben glücklicher sind
als ich, der alles durch- und zerdenkt * religiöse menschen
halte ich für schwach und verachtenswert, weil sie sich vom
rockzipfel der mutter an den rockzipfel eines religiösen
führers geflüchtet haben * ich hoffe, daß die menscheit an
ihrer mittelmäßigkeit zugrunde gehen wird * ich hasse
mittelmäßigkeit, wie ich "grau" hasse * mir ist ein schlag
ins gesicht lieber als eine schöngeredete kritik *ich
verstecke kritik in deutbaren wortspielen und benutze
fremdwörter, um überlegen zu wirken * ich verstecke gefühle
in wortspielen und imagesn, weil es meinem wortschatz an
adäquaten wörten für gefühle mangelt * ich glaube das, egal
wie ich es sage, meine worte meinen gefühlen, nicht gerecht
werden * vermutlich bin ich selbstverliebt * und vermutlich
könnte ich normal sein, wenn ich nicht angst davor hätte,
dann gewöhnlich sein zu müssen *

meine kleidung ist überwiegend schwarz und es schmeichelt
mir, wenn ich für bösartig gehalten werde, denn das
vermeidet, daß ich angegriffen werde * ich werde durch
ängste gesteuert * ich kann müdigkeit und depressivität zu
oft nicht voneinander unterscheiden* ich will wissen wie es
sich anfühlt, einen menschen zu töten *

ich brauche meine depressionen * ich bin mir sicher, daß
ich die ganzen psychosachen inszeniere, um anders zu sein *
ich empfinde es als beleidigung, wenn man mich als normal
bezeichnet * ich halte mich für besser als alle anderen *
ich leide gern, weil ich dann immer etwas sagen kann, das
mich zu etwas besonderem macht * ich will glauben, daß
niemand so schöne depressionen hat, so tragisch ist, wie
ich * und natürlich schreibe ich gedichte und texte, wie
jede gute tragische gestalt es tut *

ich würde gern einmal todesangst erleben * ich würde
sterben dafür, einmal sex mit einer blutfetischistin zu
haben * cobaltblau ist ein schönes wort, weil es hart
klingt und seine farbe in meinem kopf ist kein kobaltblau *
ich wünschte, man würde anerkennen, daß ich trotz meiner
stimmungen noch niemanden ernstlich verletzt habe * ich
will bewundert werden, damit ich bescheiden sein, und so
auch noch für meine bescheidenheit bewundert werden kann *
ich habe probleme mit dem setzen von kommas * ich mag den
regen und ich die kälte, weil sonst kaum jemand sie mag *
ich hasse klischees und "Das machen wir schon immer so" *
ich hatte sex vor einer kirche im morgengrauen * ich hatte
noch nie sex auf einem friedhof weil ich nichts reizvolles
daran finde, zwischen leichnamen zu ficken * ich hatte sex
auf einer kleinen insel im freien * ich habe meine haut
zerschnitten * schon ewig her, das letzte mal * ich werde
traurig, wenn ich meiner gefährtin nicht helfen kann * ich
vermisse die klinge weil sie mich in meiner phantasie eben
doch zu etwas besonderem macht * aus selbstsüchtigen
motiven würde ich gern etwas großes erschaffen * und es
zerstören, damit niemand es benutzen kann *

ich hasse behörden und formulare weil ich paranoid bin und
fürchte, die kontrolle über die angestoßenen prozesse zu
verlieren * die ich aber niemals hatte * ich möchte
schneiden um die spannung loszuwerden * ich habe einen
vertrag geschlossen mit meiner therapeutin, der das
verbietet * suizid verbietet er auch * er ist ungültig weil
meine therapeutin ihn nicht unterschrieben hat * soll ein
stück papier über mein sterben bestimmen? * ich weine, wenn
Spock stirbt * der rote stier aus dem film "Das letzte
Einhorn" ist eine tragische figur, weil er mißverstanden
wird. er ist nicht von natur aus böse. er wurde dazu
getrieben, böse zu sein, von menschen, denen es leicht
fällt, böse zu sein * ich weine für ihn, weil er nicht
weinen kann * ich weine, wenn der HAL-9000 computer sich
bedankt weil man ehrlich zu ihm war * er wurde
programmiert, zu lügen, von menschen, denen es leicht
fällt, zu lügen * er ist nicht von natur aus ein mörder.
sein programm war widersprüchlich * er ist unschuldig * ich
würde lieber nett und offen sein * wenn ich nicht
befürchten müßte, das meine offenheit zu meinem nachteil
ausgenutzt würde * ich bin benutzt worden * ich weiß
nicht, wozu * oder von wem * oder wann * und ob das
überhaupt stimmt * ich will der sein, der hinter den reihen
geht * ich würde lieber den ersten engel anbeten * doch es
gibt keinen gott * außer dem menschen *

ob ich das glas als halb voll oder halb leer ansehe, hängt
davon ab, was in dem glas drin ist * wahrheit ist eine
frage der interpretation * gut und böse hängen vom
standpunkt des betrachters ab * ich mag "blute jetzt" weil
hier niemand etwas von mir will * weil mich hier niemand
kennt * weil es, vielleicht, so schizoid ist, wie mir zu
sein unterstellt wird * ich habe angst, daß jemand der mich
kennt, mich hier findet * eigentlich sollte mir das aber
egal sein können * ich will heute traurig sein * und
schneiden * schneiden ist manchmal wie masturbieren * ich
brauche einen ort im virtuellen leben, an dem niemand mich
kennt * um vor den zudringlichkeiten der anteilnahme
geschützt zu sein * ich hasse mitleid * ich mag "Barfly"
und den satz "Er haßt Hilfe. Er würde dich anpissen wenn er
könnte. Laß ihn einfach liegen." * genau. laß mich einfach
liegen, dann hab ich's schneller hinter mir * ich hasse es,
anderen dankbar sein zu müssen * deshalb lehne ich hilfe ab
* ich hasse es, mich anderen verpflichtet zu fühlen *
deshalb lehne ich hilfe ab * ich hasse es, wenn andere sich
mir verpflichtet fühlen * weil sie dann nett sind und etwas
von mir wollen * deshalb flüchte ich, wenn das geht, bevor
jemand sich bedankt * freundschaft ist verpflichtung * ich
hasse verpflichtungen * freundschaft hingegen ist wichtig *
nehme ich an * ich habe meine freunde verlassen *

ich möchte mich gehen lassen können * ohne hinterher dafür
zur verantwortung gezogen zu werden * es soll sein, als
habe ich mich niemals gehen lassen * hört auf mir zu sagen,
was ich tun soll * hört auf, mich mit eurer freundlichkeit
ans leben zu binden * ich bin zu höflich, um von eigener
hand zu sterben * eigentlich gibt es mich gar nicht * ich
will körperloses bewußtsein sein * und ich will alles
wissen * ohne mich zu langweilen * ich will in dem raum
zwischen den sternen sein * menschen sind interessant
solange sie rätselhaft sind * danach lasse ich sie fallen
weil sie mich langweilen * ich habe angst davor, daß das
bei meiner nuit genauso oder anders sein könnte * ich hasse
es, mich zu erklären, weil ich mich nicht erklären kann und
ich mich dann deshalb hilflos fühle * hilflosigkeit ist
gefährlich * ich weiß nun, daß ich kein borderliner bin *
weil ich es nicht zulasse, mich öffentlich von gefühlen hin-
und herreißen zu lassen * ich bin stolz auf diese kälte *
wärme finde ich unerträglich * ich mag es, zu frieren *
weil kälte soviel mehr klarheit hat *

ich will manchmal ein vergewaltigtes mädchen sein, damit
ich unbeteilgt sein und trotzdem wissen kann, wie es ist,
vergewaltigt worden zu sein * manchmal fällt es mir schwer,
essen in meinen mund hineinzustecken * ist vielleicht nur
einbildung * damit ich anders sein kann * ich
habe "American Psycho" gelesen und dazu masturbiert *
erigierte schwänze in pornos erregen mich * ich bin
heterosexuell * ich hatte schon zu beginn des lesens
von "Die sexuelle Biographie der Catherine M." das gefühl,
das irgendwas nicht stimmt * weiter hinten im buch schreibt
sie, ihr großvater habe ihr unter das hemd gegriffen, als
sie noch ein mädchen war * seitdem habe ich nicht mehr in
dem buch gelesen * ich habe angst vor dem, was kommen
könnte * bei weitem interessanter als die handlung, finde
ich die stellen in pornovideos, die vom häufigen spulen der
filme abgenutzt sind * dann versuche ich herauszufinden, ob
mich dieselben stellen in erregung versetzen, durch die
auch andere in erregung versetzt wurden * ich habe meiner
nuit beigebracht, daß fellatio etwas intimes ist * ich habe
meiner nuit beigebracht, daß sie sich nicht über sex
definieren muß * daß ich sie nicht über sex definiere * daß
sie andere qualitäten hat, die mir viel wichtiger sind *
intelligenz zum beispiel * ich glaube im geheimen, daß mein
IQ höher ist als ihrer * ich liebe cunnilingus * ich bin
gut darin * cunnilingus langweilt mich manchmal * den
ersten geschlechtsverkehr hatte ich mit achtzehn jahren *
es war nichts besonderes * ich war überrascht von seiner
banalität * viel später dann war das anders * einmal
glaubte ich, in tausend teile zersprungen zu sein und
brauchte einige minuten, um wieder zu mir zu kommen * das
würde ich gern wieder erleben *

ich habe konzentrierte säuren auf bahngleise geschüttet *
ich habe nachts einen friedhof geschändet * ein freund
wollte mich töten * ein freund wäre durch mich beinahe
gestorben * ein freund hat eine gemeinsame freundin
vergewaltigt * ich fühle keinen haß * ich fühle gar nichts,
als sei das nie passiert * ich schlafe schlecht ein * dafür
schlafe ich morgens länger * das tut mir nicht gut * ich
wünschte, ich wäre wieder so depressiv wie vor jahren *
dann könnte ich leichter sterben * ich mag meine narben,
mit ausnahme der, die von einem freund stammt * ich habe
eine narbe von einer leistenhernien-op an die ich mich
nicht erinnern kann * niemand hat es je mitbekommen, wenn
ich mich vergiftet hatte * ich habe viel getan, um es zu
verbergen * wenn es mir schlecht geht, ziehe ich mich
zurück * "tröstende worte" kann ich besonders dann nicht
ausstehen weil ich glaube, daß niemand meinen schmerz
verstehen kann * ich bezweifle, daß ich ihn verstehe * oder
verstehen will * ich kann HIM nicht leiden, weil HIM ein
klischee sind * doch ich mag THE 69 EYES und schäme mich
ein wenig dafür, weil sie das ersatzklischee sind * und
weil sie lügen *

ich bin der rote stier * ich hasse die einhörner, weil sie
etwas haben, das zu haben ich mir nicht gestatte * ich
hasse sie, weil sie mich nicht lieben * weil sie zu dumm
sind, hinter meinen zorn zu schauen * eine bestie zu sein
ist besser, als geliebt zu werden * denn liebe macht
verletzlich * ich glaube, daß mein schmerz nichts als
verdrängte liebe ist * ich möchte schneiden * um mich
selbst zu trösten *

08.12.04
ich kann mich an meinen eigenen worten berauschen ~ ich
schäme mich meines narzissmus'  ~ nachdem ich meine zähne
geputzt habe, lege ich meine kette um, damit ich nicht
vergesse, daß ich meine zähne geputzt habe ~ nachdem ich
sex hatte, fühle ich mich schuldig, weil ich nicht weiß, ob
meine nuit ein "nachspiel" erwartet ~ und worin das
bestehen könnte ~ ich habe angst davor, ihren ansprüchen
nicht genügt zu haben ~ ich habe angst davor, die kontrolle
über meine schließmuskeln zu verlieren ~ ich kann mich
hinter meinen masken nicht mehr finden ~ ich bin großzügig,
wenn ich mir großzügigkeit leisten kann ~ ich habe einen
hang zur maßlosigkeit ~ ich bin meistens deshalb maßlos,
weil meine maßlosigkeit mich demütigt ~ ich verachte mich,
weil ich mich lieber in illusionen verliere ~ ich verachte
mich ob meiner schwachheit ~ schwachheit ist menschlich ~

ich kann sehr nett sein ~ bis zur selbstverleugnung ~ ich
hasse es, wenn ich vor einem menschen krieche ~ ich werde
als nett und stark empfunden ~ ich kann menschen glauben
machen, daß ich stark sei ~ ich verachte mich für meine
feigheit ~ ich verhalte mich, als sei ich ein trotziges
kind  ~ ich weiß, wie man kaliumzyanid zu hause herstellen
kann ~ ich kann triacetotriphenon herstellen ~ und anfos ~
und schwarzpulver ~ tnt möglicherweise ~ und ich weiß, wie
man die sachen zündet ~ ich versuche, mit sowas anzugeben ~
und ich weiß, was ein plaid ist ~ ich habe magenprobleme
wenn ich zuviel gegessen habe ~ deshalb ich esse zu oft
zuviel ~ mir wurde die moderation eines suizidforums
angeboten ~ ich lehnte ab ~ ich kann mein mitgefühl
ausschalten wie ein licht ~ mitgefühl ist mittel zur
manipulation ~ ich spende weder für die kinder von perm,
noch für kranke tiere ~ ich bin vegetarier ~ weil die
kinder von perm mich noch weniger berühren ~

ich kenne den politisch korrekten ausdruck für negride
menschen nicht ~ ich glaube, das positive wie negative
eigenschaften unabhängig sind von rasse und hautfarbe und
nationalität ~ nicht jedoch von der weltanschauung ~ ich
mag die unvoreingenommenheit von kindern ~ ich vermeide es,
kinder in die welt zu setzen, denn sie sind so verletzbar ~
ich will nicht verantwortlich sein für das verletzte leben
von kindern ~ ich glaube an das böse im menschen ~ die
strafen für pädosexualität sind zu niedrig ~ der tod ist
keine strafe ~ ich glaube weder an schicksal noch an
vorsehung ~ ich glaube, daß der mensch frei ist ~ freiheit
kann eine form der verdammnis sein ~ ich glaube an zufälle
~

als ich zusah wie ein mensch ausgeweidet wurde, war ich
erstaunt, wie wenig in einem menschen drin ist ~ der
mageninhalt sah wie  kartoffelsuppe aus ~ in erbrochenem
sind immer dinge enthalten, die wie möhrchen aussehen ~ die
leiche war ein mann, den niemand vermißte ~ er war erfroren
~ es war ein obdachloser ~ sein aufgeschnittenes hirn war
von faszinierender schönheit ~ das geschah im rahmen einer
lehrstunde in der pathologie ~ es gab ein mädchen, das mit
mir schlafen wollte ~ es war außerordentlich häßlich und
bewahrte seine vollgesogenen monatshygienebinden im schrank
auf ~ wir hatten keinen sex ~ ich hätte aber mit ihr
geschlafen, weil ich höflich bin ~  und weil ich glaube,
daß man das so macht ~ mein körper ist benutzbar ~ ich bin
benutzbar ~ "ich" gibt es nur selten ~

ich leide unter zwängen ~ manchmal kann ich das haus
deswegen nicht verlassen ~ ich würde mir einen oder zwei
finger abhacken, wenn dadurch die zwänge ausgelöscht werden
würden ~ gewalt fasziniert mich ~ blut sowieso ~ meine nuit
und ich wollten uns einen pornographischen film im kino
ansehen ~ er hieß "Baise moi - Fick mich!" ~ der englische
titel war treffender ~ doch den kannten wir nicht ~ er
lautet "Rape me!" ~ der film war beinahe unerträglich ~ ich
fühlte mich hinterher zu schmutzig zum ficken ~ ich
verliere mich oft in mir ~ ich würde mein leben gern ändern
~ in der einen weise ~ oder in der anderen ~ je nach
stimmung ~ ich habe drei jahre in einer wohnung gelebt,
ohne die umzugskartons auszupacken ~ ich war ja nicht
vorhanden ~ ich habe dort oft mein blut vom boden
aufgewischt ~ ich habe seitenlange briefe mit einem
angespitzten streichholz geschrieben, das ich in mein blut
tauchte ~ ich habe gearbeitet, während mein blut durch die
weiße arbeitskleidung sickerte ~ das ist niemals irgendwem
aufgefallen ~ menschen lassen sich bereitwillig mit
floskeln abspeisen ~

ich überprüfe während ich pinkle, anhand der farbe meines
urins, ob ich genügend getrunken habe ~ mein großvater
erstickte am wasser in seinen lungen ~ als ich im
ferienlager war ~ seine lungen füllten sich infolge eines
herzinfarktes mit dem wasser ~ er brauchte mehrere wochen
um zu sterben ~ ich liebte meinen großvater ~ er hat mir
niemals weh getan ~ ich habe niemals um ihn geweint ~ es
ist, als habe es ihn nie gegeben ~  der andere großvater
stammt aus der tschechoslowakei ~ er ist
gesinnungsdeutscher und verehrt hitler ~ er hat schönes,
graues, schweres haar mit einem strammen seitenscheitel ~
meine mutter ging mit einem küchenmesser auf meinen vater
los ~ ich hasse an meinem vater das ich ihn, da er jetzt
alt und gebrechlich ist, nicht hassen kann ~ er ist ein zu
leichtes opfer ~ er und ich sind uns so ähnlich, daß ich
darüber kotzen möchte ~ manchmal , viel zu oft, bin ich er
~ ich will ihn nicht in mir haben ~ ich will ich sein
können ~

ich habe eine zigarette auf dem unterarm meiner nuit
ausgedrückt ~ nicht aus bösartigkeit, sondern weil sie
sagte, sie könne ihren arm nicht spüren ~ sie hatte recht ~
ich habe das mädchen, mit dem ich vorher zusammmen war,
mehrfach geohrfeigt ~ ich wußte es nicht besser ~ ich
bedauere, was geschehen ist ~ ich habe ihm das nie gesagt ~
ich glaube, ich werde einst an krebs sterben ~ ich habe
angst vor mundhöhlenkrebs ~ ich würde lieber an
prostatakrebs sterben, als durch eine op impotent zu werden
~ der schlimmste anblick war der verzweifelte lebenswille
einer frau mit stinkendem unterleibskrebs ~ ich rede mit
anderen gewöhnlich nicht über mich ~

09.12.04
ich bin verführbar ~ von großen augen, schweren stiefeln,
von schmerz, von schwarz ~ schwäche verführt mich zur
stärke ~ ich habe oft angst vor menschenmassen ~ doch ich
kann mich zur gewaltsamkeit entschließen und mir einen weg
durch sie hindurch rammen ~ meine stiefel haben stahlkappen
~ alles ist manchmal, ist vielleicht ~ ich gebe nur selten
versprechen ~ weil ich versprechen einhalte ~ ich staune,
wenn das was ich sage, ernst genommen wird ~ schließlich
benutze ich nur worte ~ und worte sind huren ~ ich male
images mit wasserfarben ~ in schwarz, rot, blau ~ und
manchmal weiß ~ streng geometrische oder horrorimages ~ hat
der gestalttherapeut gesagt ~ manche meiner images machen
mir angst ~

kollegen und ich haben fische in verdünnter säure schwimmen
lassen ~ sie lösten sich während des schwimmens bis zu
einem gewissen grad auf ~ sie verloren ihre farben und
wurden grau ~ bevor sie starben ~ die fische haben nicht
mal geschrien ~ die dummen, kleinen dinger ~ sind einfach
weitergeschwommen, als ob alles wie immer wäre ~ selbst als
ihre augen schon ganz trübe waren ~ wenn das opfer
schweigt, kann es dann täter geben? ~ manchmal male ich
meine fingernägel schwarz an ~ weil mir das manchmal
peinlich ist ~ manchmal auch, weil es einfach so sein muß
und weil schwarz lackierte fingernägel gut sind ~ meine
nuit sagt, sie wäre nicht verwundert, wenn ich bisexuelle
neigungen hätte ~ habe ich aber nicht ~

grauhaarige männer, die mich lüstern ansehen, machen mir
angst ~ grauhaarige männer können nicht anders, als mich
lüstern anzusehen ~ ich glaube, es gibt einen phänotyp, der
kindern den arsch wund und kaputt fickt ~ ich glaube, alle
kinderficker haben graues haar ~ ich weiß nicht, wieso ich
solchen unsinn glaube ~ nicht jeder grauhaarige ist ein
kinderficker ~ ich glaube, mir wird grad schlecht ~ wenn
ich meine haut verbrenne, bis sie tot und beinahe schwarz
ist, könnte ich weinen vor glück ~ nur diese wärme dringt
zu mir durch ~ anderer wärme, menschlicher wärme gestatte
ich das nicht ~ ich will nicht von der wärme eines menschen
abhängig sein ~ ich will nicht, daß ein mensch so tief in
mich eindringt ~

beim sex bin ich nur entspannt, wenn meine hände und meine
füße gebunden sind ~ die fesselung macht meine angst,
erwartungen zu enttäuschen, sinnlos ~ "mr bean" finde ich
zum brüllen komisch ~ schmerzen, die mir im sexuellen spiel
zugefügt werden sind für mich sehr erregend ~ meine nuit
ist nicht im stande, rasierklingen dazu zu verwenden ~ doch
das ist in ordnung, ich könnte ihr diesen gefallen ebenso
wenig tun ~ meine augen schmerzen vom sonnenlicht ~
wintersonne ist die schlimmste sonne ~ ich weiß, was
ein "moonchild" ist ~

depressive und maniker kann ich nicht leiden ~ menschen,
die ihre emotionen "voll zulassen" kann ich nicht leiden ~
sie machen mir angst, weil sie ihre steuerungsfähigkeit in
all der emotionalität verloren haben ~ laustarke betrunkene
machen mir manchmal angst ~ offenstehende schranktüren
ängstigen mich ~ die türen in meiner wohnung stehen immer
offen ~ ich schlafe bei offenem fenster ~ immer ~ ich hörte
meinen nachbarn gern beim poppen zu ~ "Domian" mag ich
nicht ~ ich kann, wenn ich will, von einer sekunde zur
anderen kalt werden ~ ich kann das gefühl reue ausschalten
~ ich kann mich sehr schnell an andauernden schmerz
gewöhnen ~ ich muß immer erst nachsehen, wenn ich gefragt
werde, wann und wo ich geboren wurde ~ ich weiß mein alter
nur ungefähr ~ ich habe ein schlechtes namensgedächtnis ~

ich komme der aufforderung der türklingel nur selten nach ~
ich habe ein klingelzeichen mit den leuten vereinbart, die
ich kenne ~ ich gehe oftmals nicht ans telephon ~ ich
melde mich am telephon niemals mit meinem namen ~ ich bin
nicht im besitz eines mobiltelephones ~ wen sollte ich
anrufen? ~ meine herkunftsfamilie ist mir peinlich ~ mein
nachname ist mir peinlich ~ wenn ich pizza bestelle, gebe
ich immer den namen meiner nuit an ~ ich vermeide den
kontakt zu meinen erzeugern ~ ich lese lieber bücher ~
bücher sind niemals böse ~ bücher bringen keinen schmerz ~
sanftheit macht mir angst, sie ist bedrohlich ~ ich habe
angst vor dem, was danach kommen könnte ~ flüstern macht
mir angst ~ ich weiß nicht warum ~ flüstern macht, das ich
den halt in der welt verliere ~ kaugeräusche erzeugen
starke fluchttendenzen ~ rauchringe sind bedrohlich ~
supermarktchampignons riechen nach sperma, wenn sie
gebraten werden ~ ich kann sie dann nicht essen ~ dicke,
weiße saucen finde ich ekelig ~ ich mache
entspannungsübungen vor dem einschlafen ~ atemgeräusche
sind bedrohlich ~ ich kämpfe gegen das bedürfnis, die
badezimmertür abzuschließen ~ auch, wenn außer mir niemand
da ist ~ ich gewinne gegen meine zwänge ~ manchmal ~ wenn
ich schneller bin als der schwindel und die angst ~
unpünktlichkeit erzeugt unruhe ~ deutbare nähe ist
bedrohlich ~ kavawurzeln sind meine droge ~ es gibt sie
nicht mehr ~ ich vertrage unmengen benzodiazepine ~
neuroleptika haben eine aphrodisische wirkung ~ sex
transportiert keine nähe ~ sex ist körperlich ~ sex ist
eine zu erfüllende aufgabe ~ hinterher ist mir oft kalt und
ich zittere ~ vielleicht deswegen ~ ich würde
an "Flatliner" - experimenten teilnehmen ~ ich trage meine
patientenverfügung immer bei mir ~ ich will unter keinen
umständen reanimiert werden ~ ich kenne meinen zweck nicht
~ ich habe keinen ~ leben ist selbstzweck ~ ich bin zuviel
~ von den falschen dingen ~ ausgeblutet ~ ich danke dir



25.04.2005

+ die dritte reha + ich gehöre noch immer nicht in die welt
+ wozu auch + ich vermisse die schatten und das schneiden
und das brennen und das bluten und die aufregung beim kauf
neuer klingen und die worte und gedichte und geschichten
die ich damals noch schreiben konnte und ich bin 33 und ich
bin ein helles schwarz und ich bin ein dunkles rot und ich
bin niemals hungrig und ich bin niemals satt + ich bin
niemals ?ein bißchen? und ich habe immer angst und ich
warte noch immer auf meine gelegenheit zur gewaltsamkeit
und auf das realwerden der welt + und ich kann nicht
vertrauen und alles ist kampf + hoffentlich/nicht + das
leben ist mir lästig + es ist nicht meines + ich bin im
traum eines anderen gefangen + ich hoffe, er erwacht bald +
damit meine scheinexistenz enden kann +