no_melody

Ich bin etwas, was aus sich selbst heraus existiert. + Manchmal reicht diese existenz nicht aus und ich nehme an, aus etwas anderem oder jemand anderen existieren zu müssen. + Das ist eine eigenschaft, von der ich glaube, dass sie durch meine erziehung entstanden ist. Sie macht mich im alltag manchmal unterlegen, verlegen, abgelegen.+ Ich kann nicht im mittelpunkt stehen. + Ich reiche mir nicht. Obwohl mir nicht langweilig ist. + Langeweile habe ich so gut wie nie. + Meine zeit läuft manchmal so ab wie die endlosrille eines schönen sanften liedes. Ein lied, das man immer und immer wieder hört und nicht merkt, dass stunden vergangen sind, während andere in dieser zeit bäume versetzt hätten oder aber, sofern sie dazu keine gelegenheit hatten, sich gelangweilt hätten.+ ich finde, dass das leben nur wertvoll wird, wenn man es mit allen sinnen genießen kann. + ich bin ein stück weit authist. Meine stereotypien stellen emfpindungen und gedanken dar, in die ich so verliebt bin, dass ich sie immer wieder haben will.+ Ich esse besonders mit den augen. + Ich esse vor allem im herbst. + Ich esse nebel, einen schüchternen himmel, der manchmal noch die entfernte sonne aussendet, um den abend an den roten bäumen anzuzünden. + Ich esse in der frühe den reif, der aus dem satten grünen rasen einen pastellpetrolfarbenen kristallteppich friert und fragile gebilde an den ästen, den weißen saum an den blatträndern, und die eingeschlafenen rosen in weißen negligees. + Ich esse den wald, in dessen dunklen schoß ich mich wie ein gedanke im unterbewusstsein verflüchtigen kann. + ich esse den gießenden regen, der aus einem grauen krachdach bricht und sehe jeden einzelnen großen tropfen, der sich an die fensterscheibe presst, weil er meine haut berühren will. + Ich esse den sturm, der nachts durch die fensterritzen pfeift und kerzenlichter flackern lässt, die ich esse, wenn ich lesen will.+ Lesen in alten schriften. + Ich mag novellen, märchen und erzählungen von schnitzler, thomas mann, stefan zweig, wilhelm hauff, gogol, tschechov, dostrojewski, e.t.a. hoffmann, de la motte fouqué, meyrink, tieck.+ ich bin kein high-end-fanatiker, aber ich höre, ob sich klänge rein anhören. + Es gibt musik, die diese reinheit kristallklar trägt. So wie es filme gibt, von denen ich immer und immer gefüttert werden will.+ Das spektrum guter filme scheint unendlich zu sein und ich genieße es nun, ein geheimnis nach dem anderen aufzudecken. Darauf habe ich lange warten müssen und nun werde ich dafür belohnt. + Mit filmen versüße ich mir das leben ich lebe so sehr mit, dass sie bestandteil meines alltags werden.+ Wer schönes essen will, wird überall nahrung finden. + Es gibt so viele details, die das leben versüßen. + Den tanz habe ich erst später entdeckt und dass auch mode kunst sein kann, habe ich schon von klein auf begriffen. + Was liebe ich es, schöne frauen zu sehen, oder schöne frauen zu fabrizieren, und sei es nur als puppe für ein einfaches schaufenster oder durch eine perfekte beleuchtung durch die belichtung auf einem foto. + Die fotografie eignet sich überhaupt besonders dazu, das schöne zu entdecken und es sprichwörtlich unter die lupe zu nehmen.+ Ich habe noch nie eine lieblingsfarbe besessen, denn es wäre so sehr einschränkend, sich auf nur wenige farben oder sogar eine farbe zu reduzieren. Die welt ist voller farben und das macht sie so schön. + Ich liebe alte fassaden, verwitterte flächen. Der verlust der farbe wäre eine schande. Die vergänglichkeit zaubert die besten farben zusammen. + Ich genieße das verfallende, das verfallende leben genieße ich auch.+ Ich möchte nicht jünger sein. + Ich bin ungeduldig. + Ich will schnell an das ende meines lebens gelangen. + Ich habe keine angst vor dem tod. + aber ich fürchte mich vor siechtum und schmerzen. + Ich ekle mich nicht mehr vor vielen sachen. Nur vor brutalität und sadistischen abgründen. + Ich habe angst vor krebs, weil er so heimlich kommt, nicht kontrollierbar und tückisch, und weil er menschen so übel zurichtet und sie leiden lässt. + Ich habe angst vor der über das normalmaß hinausgehenden radioaktivität. + Ich habe angst und abscheu vor beabsichtigten fehlinformationen von reichen an arme. + Ich habe angst vor machtmissbrauch und glaube nicht an die anwesenheit von meinungsfreiheit und demokratie im hier und jetzt. + Mir graut vor gnadenlosen menschen, die es schaffen, andere körperlich oder seelisch zu quälen.+ Ich spreche auf der straße fremde menschen einfach an, die schlecht mit ihren kindern umgehen. Ich biete manchmal menschen hilfe an, die hilfe brauchen und nicht darum bitten. + Ich habe angst vor pennern, weil sie wie ratten reagieren, die in der not in die ecke gedrängt werden und allen skrupel verloren haben könnten. + Ich ekle mich davor, pfirsichhaut anzufassen. Auch veloursamt beschert mir eine gänsehaut, der gedanke daran genügt. + Ich hasse menschen, die keine kritik am regime zulassen und so tun, als sei das volk an seiner lage selbst schuld. + Ich halte es für überflüssig wählen zu gehen und glaube an meinen einfluss noch weniger als an den weihnachtsmann.+ Ich mag herzliche, warme menschen, die sich mir nähern ohne mich vereinnahmen zu wollen. + Rein kognitiv funktionierende menschen sind wie schlechte maschinen und geben mir wenig. + Ich mag keine menschen ohne muse. + Ich mag keine rechtsanwälte und pauschalisiere an dieser stelle. + Ich habe eine starke abneigung gegen juristik und bürokratie. + Formulare auszufüllen ist eine der tätigkeiten, die die stärksten abneigungen bei mir erzeugt. + Ich kann mir nicht vorstellen, dass geschäftsmänner etwas anderes als die börsenverläufe im kopf haben. + Mich stößt ab, wie sie ihren geschmack und ihre gedankengänge äußern. + Ich verabscheue kalkulatoren ohne skrupel. Sie sind wie die elektronischen hetzhunde aus fahrenheit 451. + Ich finde eine unterhaltung mit diesen menschen genauso langweilig wie als kind die gemeinsam gefeierten geburtstage bei großeltern, wo ich den tisch nicht verlassen durfte und den langweiligen gesprächen beiwohnen musste. + Die abneigung gegen erwachsenengespräche ist geblieben.+ Ich mag alle farben. eine besondere wirkung übt eine mischung aus verschiedenen grün- und blautönen auf mich aus. + Ich bin ein wenig farbenblind. Es gibt pastellige türkistöne, die ich eher als grün als als blau einsortiere. + Ich frage manchmal andere menschen, wie sie eine bestimmte farbe bezeichnen. + Ich mag türkise töne sehr.+meine wohnung muss verspielt sein. + Meine hobbies verändern sich immer wieder. Ich bin darin unstet. + Mir fällt es schwer, geplante selbst aufgestellte programme zu ende zu führen, nach wenigen malen gebe ich auf. + Alles was zu einem zwang wird, übt druck aus. + Druck weiche ich aus, wo immer ich kann. + ich hätte beste noten haben können, wenn ich diese eigenschaft nicht hätte. + ich bin nicht klug, nur in einigen dingen. Sie müssen linear sein und nicht sonderlich anspruchsvolles logisches denken voraussetzen. + Ich mache keinen iq-test weil ich angst vor dem ergebnis habe. + Ich glaube nicht mal an iq-tests. + Ich bin in meinen vorstellungen widersprüchlich.+ Ich bin sensibel und nehme situationen manchmal wahr wie im rausch. Wie in einem film. Überzeichnet, auf den punkt gebracht. Andere würden meine eindrücke als unwahrscheinlich und überzogen anerkennen, doch ich glaube an mein bauchgefühl. + Manchmal spüre ich etwas im voraus und liege damit richtig. + Manchmal schätze ich menschen gleich von anfang an richtig ein, von jahr zu jahr immer häufiger.+ Ich mag mystische eleganz. Blasse haut, schwarze haare, rote lippen zarter körper. + Ich bin leidenschaftlicher fan von den imagesn grimshaws. Er muss mal in mir gewohnt haben. Nicht, weil ich glauben würde, so gut wie er zeichnen zu können, aber weil ich glaube, genau diese eindrücke, die er ausdrückt, schon gesammelt zu haben.+ Ich möchte gern england kennenlernen. Aber dort nicht leben, weil alles verstrahlt ist, schlimmer als in deutschland. + ich möchte kubanische straßenmusikanten sehen können und ich will einmal dort sein, wo sich wirklicher underground befindet. Ich will paris erleben und französische natur, vielleicht ein lavendelfeld live sehen. + Ich will auch noch mal nach russland. Ich fühle mich davon angezogen und glaube, dort noch viele images essen zu können.+ Ich würde gern ein eigenes haus haben und mich richtig zuhause fühlen wollen. + Ich kenne bisher keinen ort, an dem ich mich zu hause fühle. + Ich hätte gern eine heimatstadt. Aber da meine eltern nicht gebürtig aus w. stammen, ist auch w. nicht das, was ich mir als meine wurzeln vorstelle.+ Ich träume von zeiten, in denen ich noch nicht gelebt habe. + Manchmal denke ich, ich habe schon einmal gelebt. Als schwuler jude im dritten reich. + Jüdisch oder moslemisch zu leben wäre mir zu anstrengend. + Ich bin bequem und faul, wenn ich nicht gerade beruflich zu tun habe. + kochen macht mir keinen spaß, es macht umstände.+ Meine geschmacksnerven sind nicht besonders anspruchsvoll, dafür sind meine augen um so gieriger nach eindrücken. + Ich mag es, mit vertrauten menschen zu verreisen oder einfach so irgendwas zu tun, vielleicht durch die stadt zu schlendern und über anblicke zu spekulieren. + Ich liebe leute, die sich in cafés setzen können, um darin einfach nur zu plaudern und dabei etwas zu trinken. + Ich mag keine alkoholiker auch nicht solche, die es sind sich aber nicht dazu bekennen. Ich mag keine komplimente, die mir jemand in seinem „suff“ ausspricht.+ Ich mag viele tiere. + Als kind war ich davon überzeugt, dass es menschen gibt, die auch mit tieren sprechen können so wie zwerg nase mit seiner gänsefreundin. + Ich habe mit tieren immer gesprochen und nehme sie bis heute ernst. + Tiere sind in meinen augen genauso intelligent wie menschen, nur auf eine andere art. + Ich hasse meine inkonsequenz. + Ich müsste eigentlich vegetarisch leben, weil mir jedes tier, was geschlachtet wird, leid tut.+ Ich kann sehr gut verdrängen. Ich kann zu gut verdrängen, ich könnte es sogar damit ins soziale auswärts schaffen. + Ich liebe es ab und an direkt zu sein und nachzufragen. + Viele menschen halten mich für gutgläubig und naiv. Ich bin für mein alter wenig erwachsen und wirklich so. aber ich bin nicht ärgerlich deshalb und habe mich schon einige male gefreut, genau das getan zu haben, was ich wollte. + Ich bin als mobbingopfer prädestiniert. Ich schreie zu schnell „hier“ wenn es darum geht, schuld unter anwesenden zu verteilen. Das ist mir als kind eingeprügelt worden, daher weiß ich, woher das kommt. Ich brauche noch zeit, mich aus dem trauma zu befreien.+ Außerdem kann ich mich nur mit leuten abgeben, die mich interessieren. Oberflächliches blabla halte ich nicht aus, weil es mich an die langweiligen erwachsenengespräche am geburtstagstisch erinnert. + Ich kann mir vorstellen, mit einer freundin zusammenzuleben, ohne jegliche sexuelle beziehung zu ihr (weil ich das nur mit männern kann) aber ehegleich. + Frauen teilen untereinander häufiger interessen als männer und frauen.+ Manchmal wundert mich der trieb, den uns mutter natur in die wiege gelegt hat. Statt uns mit dem anderen geschlecht anfreunden zu können treibt uns die generierte ungeduld und das generierte leiden in der einsamkeit dazu uns einfach zu binden und dann wieder zu leiden. + Ich hasse männer, die nur mit frauen „befreundet“ sein wollen, wenn sie etwas von ihnen wollen und ihr den rücken kehren, sobald sie einsehen, dass mehr als „freundschaft“ nicht sein kann.